Siri, erklär‘ mir die Umsatzprognose für 2020!
Gast-Artikel von Heike Wieland, Hochschule Heilbronn
Über den Einsatz und die Einführung von Künstlicher Intelligenz in kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken.
Kaum ein Begriff begegnet einem im Bereich Technik und IT inzwischen so häufig wie der der so genannten ‚Künstlichen Intelligenz‘ (KI). Mit beispielsweise Amazons Sprachassistent Alexa oder Apples Siri ist der Einsatz und die Nutzung der Algorithmen längst im Alltag vieler Menschen angekommen und gehört zur Normalität. Zudem soll mithilfe von Künstlicher Intelligenz in Zukunft beispielsweise das Fahren von Autos sicherer gemacht und schließlich irgendwann komplett von Softwareprogrammen übernommen werden (Stichwort Autonomes Fahren). Doch neben Komfort und Sicherheit versprechen sich Unternehmen von Künstlicher Intelligenz vor allem höhere Effizienz, Effektivität und Produktivität durch beispielsweise den Einsatz von Robotern in der Produktion. Gero Nießen, der Direktor des Beratungsunternehmens Willis Tower Watson, nennt Künstliche Intelligenz den „größten volkswirtschaftlichen Umbau, den die Welt je gesehen hat.“ . Dennoch kann kaum jemand, der sich nicht tiefergehend und beruflich mit der Thematik befasst, den Begriff greifen oder erklären.
Eine allgemein gültige Definition des Begriffs existiert schlicht nicht, da es an einer allgemeinen Definition des Begriffs ‚Intelligenz‘ mangelt. Allerdings lässt sich festhalten, dass Künstliche Intelligenz ein Teilgebiet der Informatik bezeichnet. Doch es als reines Feld der Informatik zu bezeichnen, greift wiederum zu kurz. Die Komplexität der KI-Systeme ist ebenso von Neurowissenschaften, Psychologie, Mathematik, Philosophie, Kommunikationswissenschaften sowie der Linguistik geprägt. Grundsätzlich umfasst der Begriff der KI zwei Aspekte. Einerseits versteht man darunter die Schaffung und Nachahmung menschlichen Verhaltens und Denkens. Dies stellt zugleich auch das anspruchsvollere und visionäre Ziel dar. Andererseits kann Künstliche Intelligenz die automatische und autonome Erledigung von Aufgaben mit klar definiertem Aufgabenbereich übernehmen. Beispielhaft dafür ist das bereits erwähnte autonome Fahren, intelligente Softwareassistenten in Unternehmen und System zur automatischen Sprach- und Bilderkennung. Beide Aspekte oder Ansätze der Künstlichen Intelligenz zeichnen sich durch das selbstständige Lernen und Verarbeiten neuer und unbekannter Daten aus. Die Systeme werden dadurch kontinuierlich an veränderte Umweltbedingungen angepasst, indem die neuen Informationen einfließen und verarbeitet werden. Aufgebaut sind die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz zum Beispiel mit so genannten maschinellen Lernverfahren und Deep Learning-Ansätzen . Die praktischen Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig und nehmen stetig zu. So können KI-Systeme beispielsweise die Lagerverwaltung, Einkäufe und die Produktion von Maschinen mithilfe von Robotern übernehmen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Künstliche Intelligenz in vielfältigen Bereichen einige Chancen und Vorteile bietet. Gleichzeitig ist der Einsatz jedoch auch immer noch mit Problemen und Risiken verbunden. Geforscht wird beispielsweise noch an der Frage, wie ein Roboter seine Umgebung so analysieren kann, dass Menschen nicht gefährdet werden.
Welche Einsatzmöglichkeiten und -grenzen gibt es für kleine und mittelständische Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken? Welche Chancen und Risiken gibt es dabei? Und was sollte bei der Einführung im Unternehmen beachtet werden? Mit all diesen Fragen sowie Hinweisen und Empfehlungen bei der Einführung von Systemen mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt sich ein wissenschaftliches Projekt des Zentrums für Maschinelles Lernen (ZML) an der Hochschule Heilbronn. Dafür soll darüber hinaus ermittelt werden, wie der aktuelle Stand bezüglich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz ist und vor welchen Herausforderungen die Unternehmen dabei stehen.
Falls Sie Interesse am Thema Künstliche Intelligenz haben und Teil eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens (bis max. 500 Arbeitnehmern) in der Region Heilbronn-Franken sind, sind Sie herzlich eingeladen an einer Umfrage dazu teilzunehmen. Die Beantwortung der Fragen wird ungefähr zehn Minuten in Anspruch nehmen. Ihre Antworten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und im Rahmen der Auswertung anonymisiert. Im Gegenzug dafür können Sie von der Auswertung der Befragung, praktischen Hinweisen zur Einführung von KI-Systemen sowie einem Vergleich Ihres Unternehmens mit anderen Wettbewerbern in der Region Heilbronn-Franken profitieren. Bei Fragen dazu steht Ihnen gerne die für das Projekt verantwortliche Studentin Heike Wieland per E-Mail zur Verfügung.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.
Gast-Artikel von Heike Wieland, Hochschule Heilbronn