Retrospektive: Barcamp 2014

Mittwoch, 30.04.2014
Philipp Küller

Der Startschuss für das IT-Netzwerk connect.IT fiel am 29. und 30. März mit dem ersten Barcamp 2014 in Heilbronn in den Räumen der Hochschule Heilbronn. In zwangloser Atmosphäre und bei schönem Wetter trafen sich Vertreter von Unternehmen, Studierende, Alumnis der Hochschule, Multiplikatoren sowie Interessierte aus den Bereichen Internet, IT und Social Media zum Erfahrungsaustausch. Rund 150 Teilnehmende überwiegend aus der Region nutzten die Gelegenheit an den beiden Tagen, um interessante IT-Themen mit Gleichgesinnten zu diskutieren und weiterzuentwickeln.

Das Eventformat des Barcamp, auch Unkonferenz genannt, lebt von der Motivation der Anwesenden, ihrer Unterschiedlichkeit und ihrer Bereitschaft kostenlos Wissen miteinander zu teilen. Ein Kennzeichen des Barcamp ist, dass jeder einbringen kann, was ihn in seinem (Arbeits-)Alltag derzeit bewegt. So diskutierten „auf Augenhöhe“ am vergangenen Wochenende Geschäftsführer, Studierende, Betriebsleiter, Bereichsvorstände, Beschäftigte, Professoren, Alumnis des Studiengangs Wirtschaftsinformatik  und andere Interessierte ein buntes Spektrum an Themen und Fragen.

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Einige Sessions behandelten u.a. Hardware-Themen, IT-Servicemanagement-Strategien, PHP-Betriebsphilosophien, Brain-Computer-Interfaces, Open Data, Remote Work, Frameworks, Datenablage in der Cloud, GPG und E-Mail, Google Drive und Gamification. Andere Sessions thematisierten allgemeine und konkrete Fragen wie die Arbeitswelt der Zukunft, wie Changemanagement und Social Media, wie sich in fünf Minuten eine Webseite mit WordPress gestalten lässt, wie man Kunden gewinnt und dabei das ausstrahlt was man ist, welche Ansätze im Wissensmanagement erfolgreich seien, ob und wie sich Blogs monetarisieren lassen, mit welcher App die Fans der Heilbronner Falken über News informiert werden oder ob Journalisten durch Blogger künftig ersetzt werden? Hier einige Auszüge aus den über 40 Sessions – zusammengefasst von Studierenden der Hochschule Heilbronn:

Google Glass

Viel wurde in den letzten Tagen über die neue Datenbrille von Google gesprochen. Ob sich ein solches Konzept durchsetzen wird oder nicht wird die Zukunft zeigen, doch ein paar Dinge konnte man sich im Rahmen dieser Session schon mal vorab anschauen. Wie funktioniert die neue Brille? Welche Möglichkeiten bietet sie? Und welche Risiken birgt ein solches Konzept für das Thema Datenschutz und Ethik? @DanielWierbicki

Open Data

Open Data bedeutet die freie Verfügbar- und Nutzbarkeit von Daten. Ein wichtiger Auftakt im Rahmen dieses Themas war dabei der Open Data Day in Heilbronn am 22. Februar, bei dem insbesondere drei spannende Projekte in die Wege geleitet wurden: Was steckt in unserem Leitungswasser? Wo wird am häufigsten eingebrochen? Wann kommt die Müllabführ? Felix Ebert und Adrian Stabiszewski informierten dabei über die Ziele und Aktivitäten der Heilbronner Open Data Initiative, stellten aber auch kurz dem Computer Club 86 vor. @femeb @codeforhn

„Streit“-Kultur

Fragen stellen und die „Hidden Agenda“ erkennen, versuchen die emotionale Ebene zu verlassen und sachlich diskutieren. Im Umgang mit Menschen ist es nicht immer leicht und auch kulturelle Aspekte sind dabei zu beachten. Diese Aspekte wurden diskutiert und mit einem spontanen Rollenspiel bereichert. @DanielWierbicki

Mensch 2.0

Was ist die Zukunft des Menschen? Für die Einen ist es Science-Fiction und für Andere unweigerliche Konsequenz unseres Bestrebens nach Perfektion. Gehirnimplantate und technische Gerätschaften verändern unsere Gesellschaft und uns selbst. Sind ökonomische Werte alles oder werden wir uns als Gesellschaft selbst eine Grenze setzen? Eine interessante Session zu einem Thema, welches jeden von uns früher oder später betreffen wird. @DanielWierbicki

Lego Mindstorms

Mit Lego Mindstorms kann man spielend in die Thematik der Robotik und Programmierung einsteigen. Die verschiedenen Sensoren und Motoren können nach Belieben zusammengebaut werden. Dank mitgelieferter Software, die ein übersichtliches Userinterface besitzt, lässt sich der Roboter spielend leicht programmieren. Eine Session für junge und alte Spielekinder. @gravima @bicyclist

Android vs. iOS

Android von Google und iOS von Apple  sind die derzeit meistgenutzten Betriebssysteme für Smartphones und Tablets. 2013 hatte Android einen Marktanteil von knapp 50%, während iOS immerhin noch einen Marktanteil von knapp 20% verbuchen konnte. In Sachen Programmierung haben beide Betriebssysteme ihre Vor- und Nachteile – eine kontroverse und spannende Diskussion.

Android Wear

Android Wear ist das neue Betriebssystem von Google, welches beispielsweise in Smartwatches zum Einsatz kommt.

Das Ziel ist es, sein Smartphone mit einer Uhr zu verbinden um anschließend z.B. Nachrichten darauf lesen zu können. E-Mails lesen und Telefonieren mit der Uhr? Im Rahmen dieser Session wurde sich unter anderem mit dem Nutzungsrahmen von Smartwatches beschäftigt und über den Sinn und Unsinn einer solchen Technologie gesprochen. @econsor

Webseite entwickeln in 5 Minuten

In dieser Session wurde den Teilnehmern erklärt wie leicht es heutzutage ist eine Webseite zu erstellen. Die Erstellung einer Webseite ist mithilfe von einem Content Management Systemen wie WordPress innerhalb von 5 Minuten möglich. Während der Session wurden die Schritte zur Gestaltung der Webseite, wie beispielsweise das Hinzufügen von Plugins, die Nutzung des Text-Editors und das Einbinden von Links einfach und verständlich erklärt. @gravima

SEO – Suchtmaschine Optimierung

Will nicht jeder seine Webseite unter den Top 5 bei Google und Co. finden? Je besser eine Webseite gerankt ist, desto häufiger wird diese Webseite auch von den Nutzern besucht. Mithilfe von Keywords (Suchbegriffe) wird die Webseite von Google und Co. besser bewertet und somit höher gerankt. Im Rahmen der Session wurde erläutert wie mit der Auswahl der Keywords  und Tools wie Sistrix das Ranking verbessert werden kann. @econsor

IT-Unternehmen der Zukunft

Welche Erwartungen haben heutige Studierende an Ihren zukünftigen Arbeitgeber? Diese Frage stand am Anfang dieser Session über IT-Unternehmen der Zukunft und sollte von den Teilnehmern schriftlich beantwortet werden. Im weiteren Verlauf wurden diese Erwartungen den Teilnehmern der Session präsentiert und zwischen den Vertreten der Wirtschaft und den Studenten diskutiert. Eine interessante Diskussion und ein tolles Beispiel dafür, wie eine Vernetzung zwischen Unternehmen und zukünftigen Arbeitnehmern entstehen kann.

Quadrocopter – „Drohne“ oder cooles Hobby?

Drohnen haben in Deutschland oft ein negatives Image. Doch was hat ein Quadrocopter mit einer Drohne gemeinsam? In der Session wurden neben der Technik und den Möglichkeiten, auch die rechtlichen Grenzen erläutert. Spätestens die obligatorische Flugvorstellung auf dem Parkplatz überzeugte die Teilnehmer der Session, dass ein Quadrocopter ein cooles, wenn auch nicht ganz günstiges Hobby ist.

connect.IT – Die Zukunft

Auch connect.IT selbst war Teil einer lockeren Session und so wurde mit den Teilnehmern des Barcamps über die Zukunft des jungen IT-Netzwerks diskutiert. Teilnehmer jeder Altersgruppe, egal ob Student, Freiberufler oder Dozent konnten sich mit Ihren Wünschen, Erwartungen, Ideen und Vorschlägen einbringen, um die IT’ler in der Region Heilbronn-Franken in Zukunft besser zu vernetzen. @gravima @ph1lk

Erfahrungen austauschen, mit Menschen ins Gespräch kommen, die ähnliche Probleme zu lösen haben, neue Kontakte knüpfen, sich vernetzen, interessante Mitarbeiter für das eigene Unternehmen kennenlernen, Strategien für die Zukunft mit Gleichgesinnten und Interessierten erörtern – all das ermöglicht ein Barcamp als neue Form des Zusammenkommens. Die Resonanz auf diese erste Veranstaltung in Heilbronn war durchgehend positiv. Der Dank gilt nicht zuletzt den verschiedenen Sponsoren, die mit Catering, Getränken, Knowhow, Räumen, Schildern, Geld, Kontakten und vielem mehr zum Gelingen beigetragen haben. Weitere Veranstaltungen des Netzwerkes connect.IT im Sommer 2014 sind bereits in Planung und werden auf dieser Webseite angekündigt.

Impressionen des Barcamps

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Autoren: Manuela Hertweck und die Studierenden Devran Atmaca, Ghislain Kamdem, Edith Nzefa, Steffen Rupp, Christian Sting und Daniel Wierbicki.